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08.10.2025
Schaubild Geschäftsklimaindex Herbst 2025 BW und Bund
Geschäftsklimaindex Herbst 2025 BW und Bund

Zwar bewerten immer noch über die Hälfte der Betriebe das Geschäftsklima mit gut, doch die Stimmung im E-Handwerk im Südwesten erfährt bei einem sinkenden Geschäftsklimaindex und Rückgängen beim Umsatz und Auftragsbestand eine weitere Eintrübung.

Geschäftsklima: Index sinkt weiter  

Der Geschäftsklimaindex ist weiter im Sinkflug. Aktuell liegt er bei 72,0 Punkten (Frühjahr 2025: 72,8) und bewegt sich noch 3,2 Punkte oberhalb des Bundesdurchschnittes. Die Zahl der E-Betriebe, die ihre derzeitige Situation, als „gut“ bezeichnen ist von 55,1 Prozent im Frühjahr 2025 auf jetzt 51,7 Prozent gesunken. Als „befriedigend“ bewerten aktuell 40,6 Prozent (Frühjahr 2025: 35,4 %) ihre derzeitige Situation, als „schlecht“ 7,7 Prozent (Frühjahr 2025: 9,5 %).

Auftragsbestand: Keine positiven Signale

Die Umfrage verzeichnet in den vergangenen sechs Monaten einen deutlichen Auftragsrück-gang von privaten Auftraggebern. 34,3 Prozent der Befragten gaben einen sinkenden Auftrags-bestand an (Frühjahr 2025: 27,7 Prozent), 20,7 Prozent (Frühjahr 2025: 23,6 Prozent) melden einen Anstieg.

Auch aus dem Bereich der gewerblichen Auftraggeber bleiben spürbare Impulse aus. 14,3 Pro-zent der Befragten verweisen auf einen Anstieg des Auftragsbestandes (Frühjahr 2025: 14,1 Prozent). 37,1 Prozent der Betriebe geben ein Absinken des Auftragsbestandes an (Frühjahr 2025: 37,6 Prozent). Mit Blick auf die gesamtdeutsche konjunkturelle Entwicklung zur Beauftragung durch die gewerbliche Wirtschaft und private Auftraggeber, setzen sich die Werte aus dem Südwesten negativ vom Bundesdurchschnitt ab.

Auftragsreichweite: Die Auftragspolster nehmen ab

Die Auftragsreichweite ist im Segment bis einen Monat auf zusammen 28,6 Prozent (Frühjahr 2025: 17,4 %) und im Bereich ein bis zwei Monate mit 27,5 Prozent (Frühjahr 2025: 20,0 %) deutlich angestiegen. Beim Auftragsbestand ab zwei Monaten gilt es mit 44,2 Prozent (Frühjahr 2025: 62,6 %) einen Rückgang zu verzeichnen. Im Durchschnitt ist die Auftragsreichweite von 13,8 auf 13,0 Wochen gesunken.

Umsatzentwicklung 2025 rückläufig

Nach der aktuellen Konjunkturumfrage ergibt sich für den Herbst 2025 folgende Situation:  22,5 Prozent der Betriebe vermelden für die vergangenen sechs Monate steigende Umsätze (Frühjahr 2025: 32,7 Prozent). Bei 45,8 Prozent der Betriebe gibt es keine Veränderungen (Frühjahr 2025: 48,1 Prozent), bei 31,7 Prozent der Betriebe (Frühjahr 2025: 31,7 Prozent) sind die Umsätze gesunken.

Bei der Umsatzverteilung nach Sparten gibt es ein Plus bei Altbausanierungen: 22,7 Prozent (Frühjahr 2025: 20,0 Prozent), bei PV-Anlagen: 6,1 Prozent (Frühjahr 2025: 5,8 Prozent) und Reparaturdienstleistungen: 9,3 Prozent (Frühjahr 2025: 8,2 Prozent).

Ein Minus steht für die Bereiche Neubau: 12,4 Prozent (Frühjahr 2025: 13,0 Prozent), Erneuerbare Energien: 9,3 Prozent (Frühjahr 2025: 9,5 Prozent) und Intelligente Gebäudesteuerung: 4,2 Prozent (Frühjahr 2025: 5,5 Prozent).

Beschäftigungssituation: Offene Stellen auf hohem Niveau

Die Zahl der Betriebe, die offene Stellen melden, steigt gegenüber dem Frühjahr von 47,7 Prozent auf 50,0 Prozent an und bewegt sich somit weiterhin auf einem hohen Niveau.

Zukünftige Geschäftslage: Etwas mehr Zuversicht

Fasst man den Ausblick auf die nahe Zukunft zusammen, so bleibt die Bewertung der Geschäftslage – passend zur Stimmungslage – weiter verhalten. Aktuell gehen 13,4 Prozent der Betriebe von einer Verbesserung der Situation aus. Im Frühjahr waren es 12,1 Prozent. Eine Verschlechterung erwarten 17,6 Prozent gegenüber 27,4 Prozent im Herbst. Ob dies ein Signal für einen gedämpften Optimismus darstellt, wird sich zeigen.

Präsident Thomas Bürkle:

„Die Ergebnisse der aktuellen Herbst-Konjunkturumfrage kommen nicht überraschend. Die nachgelagerten Entwicklungen in unserer Branche sind bekannt. Es kommen unverändert zu wenig Impulse aus dem Bau und aus dem Gewerbe im Allgemeinen und der Automobilindustrie im Besonderen. Hinzu kommt nun verstärkt die Verunsicherung der privaten Haushalte. Die Nachrichten über den Stellenabbau in der Industrie im Südwesten gehen nicht spurlos an den Haushalten vorbei. Ich erkenne aber für das Elektrohandwerk noch keinen Krisenmodus, immerhin bewerten noch rund 50 Prozent unserer Betriebe ihre Geschäftslage mit gut. Aber den Abwärtstrend gilt es jetzt zu stoppen und auch in unserer Gesellschaft braucht es eine andere Stimmung. Mehr denn je bedarf es jetzt dringend einen externen Impuls, insbesondere für mehr Wettbewerbsfähigkeit in der Wirtschaft. Und da ist die Bundesregierung mit dem angekündigten Herbst der Reformen dringend gefordert.

Im E-Handwerk benötigt es verlässliche Rahmenbedingungen bei Energiewende- und Mobilitätsthemen und eine Fokussierung auf Handwerk und Mittelstand. Wir werden dies auch im Vorfeld der Landtagswahl konsequent gegenüber der Politik ansprechen“, so Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbandes Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg.

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